Wenn man in einer der Suchmaschinen im deutschsprachigen Raum nach Inspiration für das Schreiben im Tagebuch sucht, findet man eine Reihe von vorproduzierten Büchern. Fünfjahres Bücher mit täglichen Fragen, Dankbarkeits- und Erfolsgtagebücher, Achtsamkeitstagebücher, etc…
Für einige ist das genau das Richtige, gerade wenn man erst mit dem Tagebuch schreiben beginnt oder einfach einmal sehen möchte, welche Formen des Tagebuchs es so gibt und welche man selbst ausüben möchte.
Wenn deine Einkäufe jedoch auch nur halb gefüllt im Regal liegen und du mit dieser Art des Schreibens gefrustet bist, dann geht es dir vielleicht wie mir. Persönlich habe ich, nachdem ich eine ganze Reihe dieser Bücher für mich ausgiebig gefüllt und ausprobiert habe, festgestellt, dass keines meinen Bedürfnissen gerecht wird. Irgendwann wurde mir klar, dass ich nicht weiter suchen muss, um das Passende zu finden.
Die Gründe sind vielfältig:
– manche der Fragen möchte ich nicht beantworten, weil ich sie zu allgemein finde. Das Feld leer zu lassen fühlt sich jedoch auch nicht gut an.
– der Fokus liegt bei vielen vorgedruckten Tagebüchern auf Selbsthilfe oder Achtsamkeit, das sind wichtige Aspekte eines Lebens, allerdings sind es nicht die Gründe weshalb ich Tagebuch schreibe.
– in manchen Tagebüchern werden die selben Fragen täglich wiederholt. Es ist mühsam die immerzu gleiche Frage, täglich anders zu beantworten.Meine Woche hat nicht immer den selben Fokus. Die Vorstellung auch noch meine zukünftige Lebenszeit auf das Beantworten zu abonnieren, treibt mir Ausrufezeichen in die Augen.
– nicht immer passt die vorgestellte Frage zu meiner aktuellen Lebens-Situation, wer möchte schon während eines Lockdowns permanent gefragt werden, wen er heute getroffen hat …
– oft reicht der Platz gar nicht aus für das, was ich schreiben möchte, die vorgegebenen Felder lassen sich nicht anpassen.
– verschiedene Lebenssituationen benötigen verschiedene Papier-Formate. Es gibt Zeiten da sind sind mir 15 x 21 cm zu groß, weil ich lieber nur die Hälfte in meiner Tasche tragen möchte. Manchmal braucht ein Buch mehr als 260 Seiten und manchmal bestimme ich die Anzahl der Seiten einfach selbst indem ich nachträglich binde oder zusammenhefte oder nur in einer Box staple.
– es gibt zu wenig Spielraum, um das Buch selbst zu gestalten.
– mir fehlt sehr häufig der Aspekt des Erzählens, vom eigenen Erleben, von der Fülle dessen was das Leben bereichert, die lebenswerten Besonderheiten oder auch Ideen, wie man erst dazu kommt, diese in kurzer Zeit zu notieren.
Welches Buch nimmst du mit auf eine einsame Insel? Ein leeres Notizbuch natürlich!
Schlussendlich sind für mich wertig gebundene, analoge Notizbücher oder selbgestaltete Buchprojekte die beste Lösung.
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